Wissen Sie noch, was „Stoppeln“ ist? Früher sind Menschen auf dem Land
stoppeln gegangen. Mit Körben und Säcken hat man auf den Feldern und
Obstgärten aufgelesen, was von der Ernte liegen geblieben ist.
Mit des Bauers Erlaubnis natürlich! Von diesem Brauch haben sich die allermeisten längst getrennt.
Was sagt das uns?
Lassen Sie uns einsteigen in Tipps zum „nachhaltigen Genießen“!
Die Pfalz nennt man auch den Wein- und Gemüsegarten Deutschlands. Es lebt sich dort gut und bringt die Menschen zum Singen von Liedern über Obst, Gemüse und Wein.
Man feiert den Segen der Natur. Wie viele Erntefeste gibt es in landwirtschaftlichen Gebieten noch heute? Sie erzeugen ein tiefes Gefühl von Dankbarkeit und schaffen soziale Bindungen über Zweckgemeinschaften hinaus.
Heute werden Lebensmittel fast nur noch in Supermarkt-Regalen angeboten. Man fährt dorthin, lädt in den Einkaufswagen, zahlt und fährt heim.
Für die meisten von uns ist dies alternativlos. Oder?
Gelingt es uns nicht, Gemüse und Obst so zu kaufen und zu behandeln, dass …
- man weniger oft mit dem Auto zum Supermarkt fährt?
- Sprit und damit Geld spart?
- das Klima schützt?
- und die Freude bei dem spürt, wie man Lebensmittel behandelt?
Also, was glauben Sie? Muss man Obst und Gemüse immer im Supermarkt kaufen, weil es ja nicht anders geht? Erinnern wir uns, was wir gelernt, aber vielleicht vergessen haben: Wir können …
- beim Bauern kaufen
- saisonal einkaufen
- größere Mengen einlagern
- haltbar machen
- Reste verwerten.
Das ist nachhaltiger und klimafreundlicher Umgang mit Lebensmitteln!
Zugegeben: manche dieser Dinge kosten Zeit. Und Sie mögen sagen: wer hat die schon?!
Aber bedenken Sie, was Sie gewinnen:
- Sie genießen den Duft der köchelnden Marmeladen in der Küche!
- Die Kartoffeln und die Äpfel, die Maronen oder die Chutneys im Glas werden Sie immer wieder anlachen, wenn Sie in den Keller gehen.
- Schmecken und erspüren Sie den Unterschied, wenn Sie aus Gemüseschalen Ihre Gemüsebrühe selbst machen!
- Vielleicht freuen Sie sich mit Ihren Freunden und der Familie auch über den selbst gemachten Rumtopf an Weihnachten.
- Und nicht zuletzt: So schützen Sie unseren Planeten!
Noch einmal zum Verständnis:
Weggeworfene Lebensmitteln sind verschwendete Ressourcen. Denn für ihren Anbau werden Felder beackert und beim Transport, für die Weiterverarbeitung, Verpackung und Zubereitung der Nahrung werden Treibhausgase freigesetzt – tonnenweise völlig umsonst, weil so viele Lebensmittel nicht gegessen werden!
Deshalb im Monat des Erntedankfestes diese Tipps:
Sie fangen beim Ernten bzw. Einkaufen an und gehen bis zum Haltbarmachen.
- Für viele Gemüse- und Obstsorten ist jetzt Erntezeit. Die Bauernläden sind noch voller schmackhafter Angebote. Natürlich wurde vieles schon im Sommer reif. Deshalb sollten Sie sich eine solche Übersicht zu Erntezeiten ausdrucken und für das nächste Jahr gut sichtbar aufhängen.
- Richtig lagern ist das A und O. Aber Vorsicht: Es ist auch eine Wissenschaft. Denn nicht alle Lebensmittel mögen es gleichermaßen kalt, warm, trocken oder feucht.
- Die meisten Lebensmittel haben eine längere Haltbarkeit, als uns Unternehmen mit dem MHD angeben. Denn „mindesthaltbar“ heißt das ja nicht, dass am nächsten Morgen der Schimmel über das Produkt herfällt.
Also: Überzeugen Sie sich selbst! Prüfen Sie mit Auge und Nase, bevor Sie entsorgen!
- Wie Sie Lebensmittel haltbar machen und wie lange Sie sie lagern können, steht hier. Beim Einkochen, Trocknen oder Einlegen wird es riechen wie damals bei Muttern! Und falls etwas beim ersten Mal schief geht, verlieren Sie nicht Ihre Lust!
- Genießen Sie restlos! Dazu ist es wichtig, dass Sie planen, was sie einkaufen und wieviel davon, wie lange das Gekaufte hält und wann Sie es verzehren wollen.
Wenn Sie auswärts essen gehen, nehmen Sie Reste mit (Dosen nicht vergessen!). Wenn Sie zu viel gekocht haben, bewahren Sie die Reste auf. So steht das Essen für den nächsten Tag schon bereit.
- Wollen Sie Ideen zur guten Resteverwertung? Dann nutzen Sie diese App! Dann landen immer weniger Schalen und andere Küchenabfälle auf den Kompost! Versprochen: das ist wirklich kreativ!
- Pflegen Sie Ihren Lebensmittelvorrat! Das geht so:
- Erstellen Sie eine Vorratsübersicht! Das erspart Ihnen das Suchen und Wühlen in Vorratsschränken oder Gefriergeräten. Halten Sie die Übersicht immer auf dem neuesten Stand!
- Stellen Sie neue Vorräte immer nach hinten bzw. unten. Dann verbrauchen Sie ältere Ware immer zuerst.
- Versehen Sie selbsteingemachte oder eingefrorene Lebensmittel mit Bezeichnung, Menge und Datum.Sortieren Sie faulendes Obst und Gemüse aus, sobald Sie es entdecken. Denn es könnte die gesunde Waren “anstecken”.
- Ganz wichtig: entfernen Sie von Schimmel befallene Waren sofort aus dem Vorrat. Nur bei Schimmel auf Konfitüre können Sie großzügig sein. Der kann auf der Oberfläche entfernt werden, wenn die Konfitüre zu gleichen Teilen aus Frucht und Zucker hergestellt wurde.Im Zweifelsfall achten Sie auf Ihre Gesundheit und verzichten auf den Verzehr.
- Konservendosen, die “bombiert” sind, d.h. Boden oder Deckel sind nach außen hin gewölbt, lassen auf einen verdorbenen Inhalt schließen. Weg damit!
- Kontrollieren Sie regelmäßig das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bei verpackten Lebensmitteln. Verbrauchen Sie diese dann rechtzeitig.
- Überprüfen Sie selbsteingemachtes regelmäßig auf luftdicht verschlossene Deckel bzw. Folien. Denn den Inhalt offener Gläser sollten Sie nicht mehr konsumieren.
Und noch ein Tipp:
Notieren Sie mal eine Zeit lang, wie viele Lebensmittel Sie noch unnötig verschwenden! Lassen Sie sich dabei anregen von der Slowfood-Initiative!
Steigen Sie ein in diese duftende Welt
der Nachhaltigkeit von Lebensmitteln!
Viel Spaß und Erfolg!!
Quellen:
Wann wird was geerntet?
Zu gut für die Tonne
Lebensmittel richtig lagern
So können Lebensmittel gelagert werden
Haltbarkeit von Lebensmitteln
Lebensmittel haltbar machen
Pflegen Sie Ihren Lebensmittelvorrat
Slowfood-Initiative
Welthungerhilfe: Lebensmittelverschwendung und KlimawandelVerbraucherzentrale: Lebensmittelverschwendung und Umweltfolgen
Verfolgen Sie auch künftig unsere Tipps.
Hier wird Klimaschutz praktisch – sogar auf Ihrem Teller!
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