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Ignorieren
Plastik überall – muss das sein?!

Den Plastikmüll vom Restmüll getrennt entsorgen macht mir ein gutes Gefühl. Ihnen auch?
Die allermeisten in Deutschland verhalten sich vorbildlich
 bei der Trennung von Papier, Restmüll, Biomüll, Glas und Plastik.

Trotzdem! Lassen Sie uns schauen, wie es noch besser geht.

Plastik lockt! Denn so denken wir: Plastik ist leicht, funktionell, fast immer schön bedruckt, anscheinend billig und „einfach“ zu entsorgen. Die Folge: Wir „schwimmen“ in Plastik.

Hand aufs Herz! Wieviel Plastik umgibt Sie? Denken Sie manchmal darüber nach?

Das sollten Sie. Es gibt viele gute Gründe!

Zum einen, weil sich Mikroplastik immer mehr über die Ozeane und die Luft in aller Welt verbreitet. Mikro- und Nanoplastik nimmt man über die Nahrung, das Wasser und die Luft auf. Mittlerweile finden Forscher im menschlichen Gehirn und in der Leber von Toten immer mehr Nano- und Mikroplastik. Sie gelangen schon im Mutterleib über die Plazenta an das ungeborene Baby. Auch Ablagerungen in Arterien wurden nachgewiesen. Laminat- und Teppichböden könnten etwa vor allem krabbelnde Kinder belasten. Unsere Kunststoffrasenflächen sind richtige Mikroplastik-Schleudern. Nicht zu  vergessen: auch der Abrieb unserer Autoreifen ist Mikroplastik. Partikel, auch wenn sie wieder ausgeschieden werden, könnten vorher Additive im Körper freisetzen. „Viele Stoffgruppen beeinflussen die endokrinen Systeme, einige sind krebserregend“, sagt ein Wissenschaftler. Ein heißes Eisen, denn über sie steuert der Körper komplexe Körperfunktionen.

Eine schreckliche Entwicklung, die unbedingt schnell gebremst werden müsste!

Aber weltweit sind wir noch weit weg von einer umfassenden Problemlösung. Wie schwer sie fällt, sieht man bei den gerade gescheiterten UN-Verhandlungen zur Plastikvermeidung. Das Abkommen sollte die Produktion, das Design und die Entsorgung von Plastik umfassen. Es sollte weniger produziert werden, Produkte sollten möglichst mehrfach verwendet und recycelt werden können, und was übrigbleibt, soll umweltschonend entsorgt werden. Die Verhandlungen in Genf wurden zum großen Misserfolg!

Mittlerweile gibt es Textilien, Plastikflaschen und andere Produkte aus teilweise recyceltem C2C-Plastik („Cradle to Cradle“). Ihr Anteil ist allerdings noch verschwindend.

Und das sind unsere Tipps:

  • Vermeiden Sie Einweg und unterstützen Sie Mehrweg! Egal ob Einwegpappe mit Kunststoffbeschichtung oder Aluminium mit Pappdeckel: Bei To-Go-Essensverpackungen ist Mehrweg eindeutig besser. Auch bei Flaschen schneidet Mehrweg eindeutig besser ab als Einwegbehälter aus Glas oder Aluminium. Sogar beim Verzehr von Fast-Food-Essen (z.B. Hamburgern) ist Mehrweg eindeutig die bessere Wahl.  
  • Kaufen Sie kein Wasser in Plastikflaschen. Schätzungen zeigen, dass jede 0,5 ltr.-Plastikflasche bereits 83 Gramm CO2 verursacht. Dies und mehr sind gute Gründe, dass Sie Ihr Mineralwasser selbst machen.
  • Kaufen Sie immer mit Korb, Stofftasche oder Rucksack ein! Nehmen Sie keine Plastiktüten beim Einkaufen an, auch kein sogenanntes “Bioplastik“. Verstauen Sie ein bis zwei Jutebeutel in ihre Taschen. Dann haben Sie auch bei spontanen Einkäufen vorgesorgt. 
  • „An meine Haut kommt nur Wasser und …!“ sagte einst ein bildschönes Werbegesicht. Von wegen! Bleiben Sie besser skeptisch!
  • Denn dann kaufen Sie Kosmetikprodukte ohne Mikroplastik. Wie das geht? Ganz einfach: Barcode scannen, Schadstoffe erkennen – im Geschäft mit dem Smartphone oder zu Hause. Diese App spürt die Schadstoffe auf – und zwar nicht nur in Kosmetik, sondern auch in Spielzeugen, Möbeln, Teppichen, Sportschuhen, Textilien und elektronischen Geräten. Machen Sie solche Produkte zu Ladenhütern! 
  • Sie können auch Plastikverpackungen im Laden lassen! Offiziell dürfen wir das – bei sogenannten “Umverpackungen”. Denn laut Verpackungsverordnung (VerpackV) sind Geschäfte verpflichtet “Umverpackungen” direkt im Laden zurückzunehmen.
  • Die allermeisten Textilien sind aus Polyester, Polyamid, Polyacryl, Polyurethan oder Elasthan: So etwas sollten Sie möglichst nicht neu kaufen. Wenn, dann im Second-Hand-Laden! Dann wird für Sie wenigstens nichts Neues davon produziert.
  • Noch besser: kaufen Sie Ihre Kleidungsstücke aus Naturmaterialien!
  • Vermeiden Sie so oft wie möglich kurzlebige Artikel! Die meisten sind – weil billig – aus Plastik.
  • Lassen Sie Probefläschchen im Drogeriemarkt und sonst wo liegen. Auch die schicken Fläschchen im Hotel brauchen Sie doch nicht wirklich, oder?
  • An die „Nassrasierer“ unter uns: Muss es unbedingt ein „Fusion Pro Hydro7 Ultra Sensitive Rasierer“, möglichst noch mit Gel, sein? Ein Rasierhobel leistet super Arbeit!  Und dabei sparen Sie, denn der 10-er Pack klassischer Klingen ist für weniger als 3 Euro zu haben.
  • Gehen Sie nur mit einer Einkaufsliste in den Supermarkt. Überlegen Sie nicht erst vor Ort, was Sie brauchen. Kontrolliert einkaufen ist die Devise! Vermeiden Sie das Impulskaufen!

Erlauben Sie noch einen ganz wichtigen Nachschlag:

Es geht um den Abrieb unserer Autoreifen: Ein Riesenthema, das bisher vernachlässigt (verschwiegen?) wurde. Laut ADAC erzeugen wir mit einem Auto von 1 Tonne Gewicht pro 1000 km etwa 70 Gramm Abrieb. Ganz schön viel, oder?

Motiviert Sie dies mehr Fahrrad zu fahren oder den ÖPNV zu benutzen? Wir drücken Ihnen die Daumen!

Quellen:

Plastik-Atlas – Heinrich Böll-Stiftung

Mehrweg ist umweltfreundlicher – BUND

Einwegplastikverbot in der EU – Verbraucherzentrale RLP

Nachhaltiger Konsum: 10 Tipps – Greenpeace

10 Tipps gegen die Plastikflut – Greenpeace

Recycling voranbringen – Aldi Süd

Flaschenwasser – was für ein Marketingtrick? – Reset Digital.de

Verpackung kann einpacken! – Greenpeace

Fast Fashion: Nein! – Greenpeace

Das Plastikfrei-ABC – Smarticular

Auf Systemrasierer verzichten – Smarticular

Rasierhobel im Test – welt.de

Der Abrieb unserer Autoreifen – ADAC

Afrika entsorgt unseren Textilmüll – Greenpeace

Verhandlungen zu UN-Plastikabkommen – TAZ

UN verhandelt über Plastik-Abkommen – BUND

Verfolgen Sie weiter unsere Tipps!
Denn hier wird Klimaschutz praktisch!

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