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10. Januar 2025

Erleben Sie Ihren Winterurlaub als Klimaschützer!

Skifahren oder Snowboarden, Langlaufen, Tourengehen oder Schneewandern!
Neuschnee auf der Piste, schneebedeckte Berge, verschneite Wälder und Sonnenschein!
Das und vieles mehr kann einen Winterurlaub verzaubern.


Aber der Klimawandel kommt dem Schneevergnügen auf der Piste, der Loipe oder dem Winterwanderweg immer häufiger in die Quere.


Was machen Sie, wenn es in Ihrer seit Jahren geliebten Skiregion mittlerweile keine Schneegarantie mehr gibt, die Schneegrenze weit oben ist, die Pisten unten schlechter werden, die Lawinengefahr wächst? Geht’s dann höher hinauf? Oder sogar per Flieger nach Whistler oder BeaverCreak? Wer will aufs Wedeln verzichten?! Vielleicht auch nicht auf das Après Ski!

Viele Wintersportregionen setzen auf Kunstschnee, damit wir möglichst früh und lange Wedeln können. Das Problem dabei: Schneekanonen sind echte Energie- und Wasserfresser.


Mehr als 67% der knapp 25.700 km Pistenfläche wird in den Alpen künstlich beschneit.


Das Wasser muss in Wasseraufbereitungsanlagen temperiert werden. Leitungen für Wasser, Luft und Strom müssen verlegt und Pump- und Kompressor-Stationen gebaut werden. Gelände wird planiert.
Und dann die Schneekanonen: Sie verbrauchen für die Beschneiung pro Hektar etwa 20 000 Kilowattstunden Energie – auf ein Jahr gerechnet so viel wie 130.000 4-Personen-Haushalte!
Natürlich sehen Seilbahn-Betreiber ihr Geschäft vollkommen problemlos und bescheinigen sich allerhöchstes Umweltbewusstsein.


Hand aufs Herz! Wollen Sie sich mit diesem Wissen wieder einreihen …

  • auf den Autobahn-Staus zum Wintersportort
  • täglich in die endlose Kolonne an der Talstation
  • und genervt in der Schlange der Kabinenbahn stehen
  • und über Kunstschnee rasen
  • oder Knochenbrüche auf Eis oder Grasplacken riskieren?

Wer dazu keine Lust hat, kann vielseitig anders aktiv sein: die klare Luft genießen, wandern, reiten, langlaufen, Schlitten fahren oder einfach im Schnee toben.

Anschließend drinnen aufwärmen, am Kamin sitzen, gut essen, spielen, lesen oder bei einem Glas Wein den Tag ausklingen lassen.

Deshalb unsere Tipps:

  • Machen Sie Urlaub vor der Haustür! Sicher, Beaver Creek, Sotchi oder die Pyrenäen sind spannende Reiseziele mit tollen Pisten. Aber machen Sie bitte Winterurlaub ohne Flugreise! Verzichten Sie auf diesen großen CO2-Fußabdruck.
  • Fahren Sie mit der Bahn anstatt mit dem Auto! Viele Wintersportgebiete sind gut mit der Bahn erreichbar. Und damit schon die Reise leicht und entspannt ist: Schicken Sie Ihr Gepäck per Bahn ein paar Tage vorher ans Ziel.
  • Suchen Sie eine nachhaltige Unterkunft! In immer mehr Wintersportgebieten gibt es Anbieter, die sich zu Energie- und Wassereinsparungen und zur Abfallvermeidung verpflichten. Sie erkennen sie an einem der zahlreichen Umweltsiegel, wie z.B. an der Blauen Schwalbe.
  • Wählen Sie einen Ort, der sich zu einem umweltfreundlichen Tourismus verpflichtet hat. Vor allem dort finden Sie mehr als nur Angebote zum Skifahren, sondern auch für Aktivitäten, bei denen eine weniger hohe und dichte Schneedecke ausreicht.
  • Sind Sie Pistenfahre/in? Dann bleiben Sie auf den Pisten! So schön Tiefschneefahren auch sein mag: Schonen Sie das empfindliche ökologische Gleichgewicht der Berge.
  • Lassen Sie die Ski mal im Hotelkeller und probieren Sie „sanfte“ Wintersportarten. Ja, die gibt’s wirklich: Schneeschuh-Wandern, Winterwandern, Hundeschlitten fahren, Spaziergänge im Schnee, Eislaufen oder Rodeln. Genuss und Erlebnis pur!
  • Soll es sportlicher sein? Wie steht’s mit Langlaufen statt Pistenski? Das ist sooo gesund! Und dafür braucht es weder Lifte noch Schneekanonen!
  • Kleine Skigebiete mit wenigen Pistenkilometern schädigen die Natur weniger und verwenden weniger Schneekanonen. Und sie sind meist auch noch günstiger.
  • Regionen mit Ski-Schaukeln und endlosen Abfahrten sind sicher toll. Aber für sie werden Wälder abgeholzt, das großflächige Präparieren mit Pistenraupen verdichtet den Boden.
  • Neuschnee und Sonne locken zu Kurztrips. Verzichten Sie darauf. Machen Sie Urlaub am Stück! Das ist ökologischer und auch erholsamer!
  • Sind Teile Ihrer Ausrüstung verschlissen oder technisch oder modisch veraltet? Dann leihen Sie vor Ort. Neue Ski, bessere Snowboards, ein schicker Overall – wen reizt das nicht? Aber bedenken Sie: Jede Neuproduktion der Ausrüstung ist eine Last für Klima und Umwelt.
    Falls neu, dann schauen Sie doch mal nach nachhaltiger Outdoor-Mode!
    Und noch etwas: Auch Wintermode gibt es in Secondhand-Shops.

Übrigens finden Sie hier noch mehr Tipps, wie Sie nachhaltig Urlaub machen – im Winter oder im Sommer.

Quellen:

Wintersport, der Klimawandel und das Ökosystem der Alpen (umwelt-im-unterricht.de)
Schneedecke für den Wintertourismus (Umweltbundesamt)
7 Fakten über die künstliche Beschneiung (Marmota-Magazin)
Winterurlaub geht auch nachhaltig (utopia.de)

Tipps für nachhaltigen Wintersport (utopia.de)
Mit sanfter Mobilität in den Winterurlaub (Alpine Pearls)
Reisetipps für Winterwandern, nachhaltige Unterkünfte, etc. (wirsindanderswo.de)
Nachhaltige Skigebiete (jetzt-nachhaltig.de)
Nachhaltige Skigebiete in Österreich (Wintermensch.net)
Nachhaltige Reiseportale (utopia.de)
Wie Skigebiete und Veranstalter sich neu erfinden müssen (deutschlandfunk.de)
Wintersport, der Klimawandel und das Ökosystem der Alpen (umwelt-im-unterricht.de)
Expertenforum „Klima.Schnee.Sport“: Positionspapier (zamg.ac.at)
Nachhaltige Ski- & Snowboardkleidung: Die fairsten Marken (utopia.de)
Nachhaltige Winterschuhe: 7 faire und vegane Marken (utopia.de)
Outdoor-Jacken & Co.: 6 Marken mit nachhaltigen Daunen (utopia.de)

Und nicht vergessen:

Heizung im Winter komplett ausschalten: Warum du das nicht sinnvoll ist


Verfolgen Sie auch künftig unsere Tipps.
Hier wird Klimaschutz praktisch – auch beim “Schifoan”!