Wie gehen wir mit Lebensmitteln um – beim Einkaufen, beim Zubereiten, beim Verzehr, beim Entsorgen? Jede dieser Tätigkeiten können wir tagtäglich mehr oder wenig sorgsam…
Wie gehen wir mit Lebensmitteln um – beim Einkaufen, beim Zubereiten, beim Verzehr, beim Entsorgen? Jede dieser Tätigkeiten können wir tagtäglich mehr oder wenig sorgsam tun. Schauen Sie mal, was Sie noch an unentdeckten Möglichkeiten finden!
Schon einige Mal haben unsere „Tipps der Woche“ den Lebensbereich „Essen und Trinken“ behandelt. Es gab schon:
• Milch, Käse, Butter: verzichten für den Klimaschutz?!
• Klimaschonend kochen und backen? Wie soll das gehen?
• Kaufen Sie kein Mineralwasser mehr. Steigen Sie auf Leitungswasser um!
• Sind Sie schon ein/e regionale/r Genießer/in?
• Von wegen „öko“! Kaufen Sie mit Vorsicht!
Die CO2-Bilanz ist zwar ein wichtiges Kriterium, um die Klimafreundlichkeit von Lebensmitteln bewerten zu können. Für den gesamten ökologischen Fußabdruck spielen aber auch andere Faktoren wie die benötigten Düngemittel, die Größe der Anbaufläche oder der Wasser- und Energiebedarf eine Rolle. Nu dieses Beispiel: Rind und Reis haben nicht nur einen hohen Klimaeffekt, sondern benötigen für die Erzeugung zusätzlich sehr viel Dünger und Wasser.
Heute geht es um unseren Umgang mit Lebensmitteln. Wie gehen wir mit unseren Ressourcen um?
Das enorme Ausmaß an Lebensmittelverschwendung ist sowohl ethischer als ökologisch nicht vertretbar. Ihren Ursprung nimmt sie in unsere Lebensmittel-Industrie, die billig und auf Masse produziert und damit Verschwendung in Kauf nimmt. Groß- und Einzelhandel setzen die enor-me Verschwendung fort. Mengenmäßig sind aber wir Verbraucher es, die am meisten in die Tonnen kippen.
Unsere Wohlstandsgesellschaft leistet sich schreckliche Zahlen. Die wichtigsten finden Sie hier.
Erlauben Sie deshalb einige Fragen. Alle drehen sich um Lebensmittelverschwendung.
• Kaufen Sie auch Äpfel mit Flecken oder mit Dellen?
• Kaufen Sie krumme Dinger?
• Wie viel Fertiggerichte kaufen Sie?
• Welche Konserven kaufen Sie?
• Wie sehr kaufen Sie saisonal ein?
• Wie gehen Sie mit dem Aufdruck „Mindesthaltbar bis …“ um?
• Haben Sie schon mal Kohlrabi-Blätter zu Chips geröstet?
• Wie schön muss für Sie eine Tomate noch sein, damit sie nicht in Ihrem Mülleimer landet?
Wir könnten tatsächlich fast ohne Abfälle kochen. Und auch beim Einkaufen haben wir Verbraucher viel Einfluss darauf, dass Industrie und Handel Lebensmittel verschwenden!
Deshalb die Tipps:
• Solange Gründe wie Zeitdruck etc. Sie nicht dazu zwingen, verzichten Sie so gut wie möglich auf Konserven und Fertiggerichte.
• Wenn die Mindesthaltbarkeit (MHD) eines Lebensmittels überschritten ist, prüfen Sie dennoch die Verzehrbarkeit mit Auge, Nase und Informationen.
• Achten Sie beim Einkaufen und beim Lagern auf die Haltbarkeit der Lebensmittel:
Derzeit sollte Wintersalat wie Chinakohl, Endivien oder Feldsalat auf den Teller. Kopfsalat und andere grüne Blattsalate brauchen einen wärmeren Boden, um zu wachsen.
Gurken sind ein Sommergemüse. Im Winter stammen das im Supermarkt angebotene Gemüse aus oft klimaschädlich beheizten Gewächshäusern und/oder haben einen unnötig langen Transportweg hinter sich, etwa aus Spanien.
Meiden Sie Erdbeeren im Winter. Sie haben einen enorm hohen Energie- und Wasser-bedarf, sind in der Regel weit gereist und in Plastik verpackt. Heimische Erdbeeren gibt es ab circa Mai bis Juli zu kaufen. Bis dahin kann man sich mit gefrorenen Beeren trös-ten.
Kartoffeln gibt es das gesamte Jahr aus regionalem Anbau und in Bio-Qualität zu kaufen. Im Februar besonders lecker schmeckt eine würzige Kartoffelsuppe oder ein Stamppot aus Kartoffeln und Grünkohl.
Pastinaken sind leicht verdaulich und machen sich gut als Pastinakenpüree oder als Pastinakenpommes.
Wirsing kann man viel kreativer in der Küche einsetzen als allgeiem bekannt. Kennen Sie Wirsing-Lasagne oder Wirsing-Rouladen mit darin gebratenen Champignons, vega-nem Hack oder Linsen?
Lauch ist fast das gesamte Jahr aus deutschem Bio-Anbau verfügbar. Wärmen Sie sich mit einer klassischen Lauch-Kartoffel-Suppe oder mit Lauchnudeln.
Regionale Äpfel können Sie jetzt noch aus Lagerbeständen kaufen. Oder greifen Sie zu speziellen Winteräpfeln, die es auf Wochenmärkten oder in Bioläden zu kaufen gibt.
Feldsalat gibt es auch im Februar aus frischer Ernte.
Führen Sie ein eigenes Küchentagebuch! Rudi Radieschen hilft Ihnen dabei.
• Kaufen Sie auch krumme Dinger! Wenn sie vom Biobauern kommen, sind sie gesünder und oft auch schmackhafter!
• Abonnieren Sie den Newsletter von „restlos glücklich“. Dort finden Sie immer wieder kreative Ideen.
Lassen Sie sich die Anregungen schmecken!
Quellen und wertvolle Links:
BMEL: Studie zur Lebensmittelabfälle in Deutschland
Umweltbundesamt: Die ökologischen Fußabdrücke von Lebensmitteln
Studie: Die klimafreundlichsten Lebensmittel (www.utopia.de)
CO2-Rechner “Essen” (www.goclimate.de)
Slowfood Deutschland e.V. (www.slowfood.de)
Das Food-Magazin von eat.de (www.eat.de)
Broschüre Lebensmittel spenden(www.bmel.de)
BMEL-Initiative “Zu gut für die Tonne” (www.zugutfuerdietonne.de)
Die “Zu gut für die Tonne”-App (www.zugutfuerdietonne.app)
Wissen: Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist nicht gleich Verbrauchsdatum (www.verbraucherzentrale.de)
FAQ MHD (www.bvl.bund.de)
Ratgeber: Welche Lebensmittel du im Februar meiden solltest (www.utopia.de)
Ratgeber: Hochverarbeitete Lebensmittel – darum solltest du sie vermeiden (www.utopia.de)
Verfolgen Sie auch künftig unsere Tipps.
Hier wird Klimaschutz praktisch – auch wenn es ums Essen geht.
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