Audrey Hepburn sagte einmal: “Einen Garten zu pflanzen bedeutet, an morgen zu glauben.”
Wussten Sie, dass Audrey Hepburn eine begeisterte Gärtnerin war?
Sie hatte wohl erfahren, dass Gartenarbeit nicht nur ein Hobby ist, sondern eine Lebenseinstellung.
Deshalb und der Natur und dem Klima zuliebe dieser Tipp.
Was heißt es, an das Morgen zu glauben? Sicher ist es die Hoffnung oder gar die Zuversicht auf eine bessere Zukunft. Aber gibt uns dieser Glaube nicht immer wieder Kraft zum eigenen Handeln?
Auch die Pflege des Gartens ist für viele ein Akt des Glaubens. Im Garten spüren sie, dass sie die Herausforderungen des Alltags bestehen und einen guten Weg in die Zukunft finden. Besonders eine nachhaltige Gartenarbeit führt den, der darauf achtet, zur Demut. Der Anblick von grünen Pflanzen, der Geruch von Erde und das Summen von Insekten – all das erdet uns. So dass wir weiser und dankbarer werden.
Ein Garten nährt unsere Seele mit der Gelassenheit der Natur.
Deshalb sollten wir ihn – ob groß oder klein – nachhaltig pflegen. Denn er ist nicht nur ein Stück Land, wo wir ernten. Er ist ein lebendiges Ökosystem – ein Ort, an dem Natur und Mensch zusammenwirken.
Voraussetzung zum nachhaltigen Gärtnern ist unsere Liebe zur Vielfalt der Natur. Bei nachhaltiger Gartenarbeit entdecken wir sie immer wieder neu. Tiere und Insekten jeder Art sind ein gutes Zeichen für ein gesundes Ökosystem.
Mit nachhaltiger Gartenarbeit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz: Jeder Quadratmeter unversiegelter Boden, auf dem heimische Pflanzen gedeihen, hilft starke Wetterausschläge aufzufangen und auszugleichen. Innerstädtisch sorgen unsere Gärten inmitten von Asphalt und Beton sogar unmittelbar für ein besseres Klima.
Deshalb: Egal, ob Sie eine kleine Terrasse oder einen ansehnlichen Garten haben: Ihre Gartenarbeit verbessert die Qualität unserer Luft und unseres Bodens und trägt dazu bei, Ihren individuellen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Was wir heute tun, selbst im kleinsten Hausgarten, hat Auswirkungen auf die Zukunft des Planeten. Dabei muss nachhaltig Gärtnern nicht aufwändig sein – ganz im Gegenteil. Oft tun Sie der Natur etwas Gutes, wenn Sie einfach … gar nichts tun! Denn nachhaltige Gärtner wissen:
Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge man nicht kennt!
Buchläden und Internet strotzen regelrecht von Literatur über nachhaltiges Gärtnern.
Dennoch hier unsere Tipps:
- Sammeln Sie Regenwasser!
Haben Sie noch eine ungenutzte nostalgische Zinkwanne, einen alten Steinguttopf, eine antike Amphore? Oder vielleicht ein ausrangiertes Weinfass? Dann fangen Sie das Regenwasser auf und gießen Sie damit. Der Himmel schenkt es uns umsonst und Rhododendren, Kamelien, Hortensien und andere Pflanzen danke Ihnen für die geringe Härte und die Chlor-, Fluor- oder Ozonfreiheit des Regenwassers.
- Verwenden Sie besser Ihre Hand- anstatt Elektrogeräte!
Wie sah Ihre Hecke nach dem Einsatz der Elektroschere aus? Schrecklich, oder? Besser sieht sie aus nach dem Zurückschneiden mit der Handschere. Auch die Buchskugel können Sie ohne Akku-Schere bestens in Form bringen.
Übrigens: Hat der Nachbar das Gartengerät, das Ihnen gerade fehlt? Dann fragen Sie ihn! (Vielleicht wird Tausch eine wertvolle Erfahrung, durch die Sie und Ihr Nachbar sich näherkommen!)
- Produzieren Sie den Dünger selbst: Kompostieren Sie!
Kompost ist der “König der Dünger”. Und Kompostierung ist das älteste und einfachste Recyclingverfahren der Welt.
Industriedünger – weg damit! In Garten und Küche fallen rund ums Jahr Pflanzenreste an. Werfen Sie diese nicht in die Grüne Tonne! Beides liefert Ihnen humusreichen Kompost. Und vielleicht haben Sie auch Rasenschnitt und Herbstlaub.
All das führen Sie zurück in den Naturkreislauf!
Gekaufte Gartenerde – weg damit! Versorgen Sie Ihre Pflanzen mit den wertvollen Inhaltsstoffen des Komposts. Das schont Ihren Geldbeutel, die Umwelt und das Klima.
Und ganz wichtig: Falls Sie zusätzliche Pflanzenerde ausbringen wollen, kaufen Sie ausschließlich torffreie Produkte! Denn der jahrhundertelange Torfabbau hat den Hochmooren in Europa schwer zugesetzt.
Gärtnern ohne Torf ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz!
Jetzt noch 3 Tipps:
– Kompostbehälter aus Holz sind umweltfreundlicher als Kunststoffprodukte.
– Einige Gemeinden bezuschussen den Kauf eines Komposters.
– In kleinen Gärten reift Kompost im Schnell-Komposter oder Thermo-Komposter – ganz ohne Geruchsbelastung.
- Verzichten Sie auf Hochleistungserde!
Für Ihren privaten Bereich mit Blumenrabatten, Stauden und Kräuter und vielleicht auch Gemüse und Obst für Ihren Eigenbedarf benötigen Sie keine speziellen Erden. Diese sind meist unnötig stark mit Stickstoff, Phosphor und Kalium gedüngt und nicht selten mit Bioziden behandelt.Wer es blühen lassen will, muss nicht düngen (Ausnahme: Rosen). Viele Böden sind ohnehin zu nährstoffreich und sollten abgereichert werden, z.B. durch Untermischen von Sand.
Fahren Sie nicht zum Baumarkt, wenn Sie nachhaltig gärtnern wollen!
Investieren Sie lieber die Zeit in die Verbesserung des vorhandenen Bodens. Lockern Sie die obersten 15 Zentimeter auf und arbeiten Sie organisches Material wie Kompost, Pferdemist oder Wiesen- und Rasenschnittgut ein.
- Schaffen Sie Lebensräume!
Gibt es Bereiche in Ihrem Garten, die Sie nicht als Spiel- oder Liegewiese brauchen? Dann lassen Sie dort Gräser und Kräuter zum Blühen kommen. Je bunter und vielfältiger Ihr Garten ist, desto mehr befindet sich sein Ökosystem im Gleichgewicht
Vielleicht lassen Sie die Wiese sogar bis zum Frühsommer des nächsten Jahres stehen? Dann können Wildbienen in den alten Stängeln überwintern.
Säen Sie Wildblumen aus! Sie sind nicht nur ein Hingucker für jeden Garten, sondern bieten Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten Nahrung.
Lassen Sie kleine Haufen alter Äste liegen oder bauen Sie eine „Benjes-Hecke“ daraus. Auch kleine Steinhaufen oder Trockenmäuerchen tragen zur Vielfalt im Garten bei und bieten Eidechsen, Igeln und nützlichen Insekten Lebensraum. Sie schaffen ein echtes Biotop!
- Verzichten Sie auf den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden!
Nachhaltig gärtnern heißt auch, auf Pestizide und Herbizide zu verzichten. Chemisch-synthetische Spritzmittel haben auf dem Balkon oder in Ihrem Garten nichts zu suchen, weder Schneckenkorn noch Unkraut-Ex. Oder wollen Sie Gift über Ihre geernteten Kräuter oder Ihr Gemüse oder Obst zu sich nehmen?
Schädlingsbefall dämmen Sie besser mit einem Sud aus Brennnesseln ein. Bei hohem Befall hilft Seifenlauge.
Bei Florfliegen- und Schwebfliegen-Larven haben Blattläuse nichts zu lachen. Diese Nützlinge vertilgen mit Vorliebe Blattläuse und Spinnmilben.
Blattläuse kann man auch gut mit scharfem Wasserstrahl reduzieren.
Generell: Wenn sich genügend Nützlinge (Vögel, Marienkäfer, Ohrenkneifer, u.a.) einfinden, ist der Einsatz von Insektiziden völlig unnötig.
Herbizide, also chemische Unkrautbekämpfungsmittel, sollten in Ihrem Garten überhaupt nicht zum Einsatz kommen. Begnügen Sie sich mit regelmäßigem Jäten. Und mulchen Sie! Bedecken Sie die freie Erde zwischen Ihren Pflanzen im Gemüsebeet und unter Obststräuchern mit Rasen- oder Heckenschnitt, Stroh oder Laub. Wenn sich trotzdem unerwünschte Moose oder Gräser breit machen, sollte man zu „grobem“ Gerät wie einer Harke oder einem Vertikutierer greifen, um sie zu entfernen.
- Lassen Sie einzelne Ecken verwildern!
Liegen gelassenes Laub bietet Vögeln und Igeln im Herbst und Winter reichhaltige Insektensnacks. In nicht zurückgeschnittenen Stauden überwintern Käfer, Wildbienen und andere Krabbeltierchen. Hohe Gräser bieten Schutz und Rückzugsorte. Wildkräuter wie Klee, Löwenzahn, Taubnessel oder Gänseblümchen können sich ungestört ansiedeln – sie bieten zahlreichen Arten wertvolle Nahrung! Totholz bietet Bienen und anderen Tieren rar gewordenen Unterschlupf Fangen Sie mit einer kleinen Ecke an! Überlassen Sie 1-2 Quadratmeter einfach sich selbst – und lauschen Sie im Sommer dem Zwitschern und Summen!
- Verwenden Sie abbaubare Netze und Folien!
Gemüse zu schützen ist häufig unverzichtbar. Dafür gibt es Abdeckgaze aus Bio-Baumwolle. Das Netz ist mehrmals verwendbar, kompostierbar und hinterlässt keinen Restmüll. Statt Folie können Sie auch altes Packpapier verwenden, das Sie später einfach untergraben.
- Benutzen Sie nachhaltige Anzuchttöpfe!
Wer schon einmal Pflanzen aufgezogen hat, weiß: Am Ende bleiben dutzende Plastiktöpfchen übrig. Die Umwelt freut sich, wenn Sie diese bis zum nächsten Jahr beiseitelegen – oder gleich auf ökologische Alternativen setzen: zum Beispiel auf Klo- und Küchenpapierrollen, Eierschalenkartons, gefaltete Zeitungen, leere Milchpackungen und Konservendosen. Das spart Geld und ist umweltfreundlich, weil Zeitungspapier unbeschichtet ist und flott verrottet.
- Geben Sie Bienen und Insekten ein Zuhause!
Viele Nützlinge werden bald in Ihrem Garten ein Zuhause suchen. Einige Wildbienenarten, die zu unseren wichtigsten Bestäubern gehören, legen ihre Eier in Röhren. Ein sogenanntes Nützlings- oder Insektenhotel lässt sich ganz einfach selbst herstellen: Bohren Sie Löcher in die Längsseite von Holzklötzen (fünf bis zehn Zentimeter tief, zwei bis zehn Millimeter Durchmesser) oder bündeln Sie Schilfröhren zu wertvollen Behausungen. Auch Stein- oder Reisighaufen bieten Nützlingen Unterschlupf.
Wollen Sie auch Singvögel in Ihren Gärten einladen? Dann bieten Sie ihnen Nistkästen an! Je mehr Vögel in Ihrem Garten zwitschern umso mehr haben Blattläuse auf Ihren Pflanzen keine Chance.
Soweit diese Tipps. Viel, viel mehr davon gibt es in den unten genannten Quellen und anderen Ratgebern.
Bald werden Sie Ihren Balkon oder Garten noch mehr lieben als vorher! Garantiert!
Lassen Sie andere sich mitfreuen! Vielleicht wollen die es Ihnen nachmachen!
Quellen und weiterführende Links:
Verfolgen Sie auch künftig unsere Tipps.
Hier wird Klimaschutz praktisch – auch im Garten!
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