17. November 2024
Schnäuzen, drucken, verpacken – hopp und weg!?
„Arm in Arm und Kron’ an Krone
steht der Eichenwald verschlungen,
heut hat er bei guter Laune
mir sein altes Lied gesungen.“
Schön, oder?! Gehen Sie einen Moment in Gedanken mit: Versetzen wir uns zusammen an einen Ort, der unser Herz weitet, dem es gelingt, dass wir Ruhe, Geborgenheit und Glück fin-den: Der Wald!
Wenn Sie gern Gedichte lesen oder hören, klicken Sie auf das Waldlied von Gottfried Keller. Oder singen Sie gern? Dann erfreut Sie sicher dieser Wald-Klassiker! Allein die Vorstellung von einem Spaziergang durch den Wald erfreut uns.
Schluss jetzt mit der Sentimentalität! Denn auch dieser Tipp der Woche kommt nicht aus ohne den Blick auf die harte Realität:
Unser Wald leidet unter dem Klimawandel!
Nicht nur, dass es uns weh tut kranke Bäume zu sehen. Nein, es geht um weit mehr! Wir brauchen gesunde Wälder, weil sie uns nur so helfen können, dass wir unsere Klimaziele erreichen.
Doch unsere Bäume geben wegen klimabedingter Schäden inzwischen mehr Kohlenstoff ab als sie aufnehmen können. Unsere Wälder sind mittlerweile Kohlenstoff-Quellen geworden!
Und jetzt zum Papier: Papier hat ein gutes Image, weil man meint, es sei ein Naturprodukt. Nein! Die Papierherstellung belastet das Klima stark und schädigt die Wälder.
Dazu gehören …
- Schreib- und Kopierpapier, Zeitungen, Toilettenpapier, Papiertaschentücher, Küchenrollen, Tickets, Kaffeefilter und Teebeutel, Thermo- und Fotopapiere, Kartons, Kataloge, Zeitschriften, Bücher, Briefumschläge, Papiertragetaschen, Geschenkpapier, Schreibhelfe, Pizzakartons, Coffee-to-go-Becher, Taschentücher, Kassenzettel, Fotos, Prospekte, Tapeten, Backformen, Backpapier, Kontoauszüge, Packpapier, Papierservietten, Papierverpackungen, beschichtete Papierverpackungen, Milch-, Saft- und andere Getränkekartons, und, und, und.
Hinter dieser Liste verbergen sich unzählige ökologische Probleme: Waldabholzung, Bodene-rosion, chemische Produktion (Druckfarben, Bleichmittel, Chlor, Folienlaminate, Kleber, …) Energiekosten der Produktion, Recycling-Schwierigkeiten und andere.
Lassen Sie uns deshalb sensibel für unseren Papierverbrauch werden! Und erinnern wir uns an die Sparsamkeit unserer Alten:
Haben Ihre Eltern oder Großeltern
nach Weihnachten
auch das Geschenkpapier gebügelt?
Keine Zeit für so etwas? Nehmen Sie sie sich!
Unsere Tipps sind diesmal sehr viele. Kein Wunder bei dem Thema!
Welche Tipps sind Ihnen wichtig?
• Im Büro:
- Überlegen Sie vorher, ob Sie die Informationen wirklich ausdrucken müssen. Speichern Sie sie stattdessen papier- und platzsparend im Computer.
- Drucken Sie möglichst auf Recycling-Papier. Es muss nicht immer weiß gebleichtes Papier sein! Wenn Sie im Kaufhaus vor mehreren Angeboten stehen: kaufen Sie Papier mit dem Blauen Engel.
- Stellen Sie den Drucker und das Layout ressourcen-schonend ein.
- Seien Sie beim Papierkauf kritisch bei der Kennzeichnung „holzfrei“. Sie ist irreführend, denn auch diese Papiere basieren auf Holz, meistens auch aus Primärfasern.
- Drucken Sie beidseitig. Die Zeiten sind vorbei, wo es hieß: „Das ist stillos! Das macht man nicht!“ Ihr Adressat wird beeindruckt sein, dass Sie auf der Rückseite den Brief fortgesetzt haben. Sicher hat Ihr Drucker auch eine „Duplex-Funktion“!
- Mit der Scan-to-E-Mail-Funktion können Sie eingescannte Dokumente direkt per E-Mail verschicken.
- Sammeln Sie Schmierpapier. Dann können Sie einseitig bedrucktes Papier noch einmal nutzen – für Notizen, den ersten Entwurf, usw..
• Beim Einkauf:
- Achten Sie generell darauf, dass Sie weniger Verpackungsmaterial brauchen.
- Nehmen Sie Körbe oder Taschen mit, damit Sie keine neuen Papier- oder Plastiktüten kaufen müssen.
- Verwenden Sie Stoffbeutel und Gemüsenetze für Brot, Brötchen, Gemüse und Obst statt Papier und Plastik. Kuchen, Käse, Aufschnitt und Fleisch können Sie sich in mit-gebrachte Behältnisse füllen lassen.
- Kaufen Sie lose statt vorverpackte Ware, um Verpackungsmüll zu reduzieren.
- Machen Sie bei einer Verpackung den Einreißtest: hinter einer Papier-Optik steckt oft eine verklebte Alu- oder Kunststofffolie, die sich nicht einreißen lässt (z.B. bei Kaffee, abgepackter Wurst, Müslis mit ölhaltigen Zutaten).
- Wählen Sie Produkte ohne einen zusätzlichen Umkarton.
- Nutzen Sie Mehrwegbecher statt Einwegbecher aus Pappe für Getränke „to go“.
- Lassen Sie sich Essen zum Mitnehmen in mitgebrachte Dosen packen.
• Zuhause:
- Küchenrollen braucht kein Mensch! Nutzen Sie stattdessen saugfähige Wischlappen oder Schwammtücher. Und wenn Küchenrollen, dann aus Recycling-Papier.
- Brauchen Sie all die Werbeprospekte, die man in Ihren Briefkasten wirft? Wie wäre es mit einem gut lesbaren Aufkleber: „Bitte keine Werbung!“
- Per Post zugestellte unverlangte Kataloge können Sie ganz einfach abbestellen. Schicken Sie sie zurück und schreiben Sie darauf, dass Sie keine Werbung wünschen.
- Und tragen Sie sich kostenlos auf der Robinsonliste ein. So schützen Sie sich noch besser vor nicht angeforderten Werbesendungen – und auch vor ungewünschten Telefonanrufen!
- Leihen und tauschen Sie Bücher und Zeitschriften – im Familien- und Freundeskreis, online oder in öffentlichen Bibliotheken.
- Die Zeitung – ein wichtiges Kulturgut! Wer will darauf verzichten? Aber wäre die digitale Variante eine Alternative für Sie? Noch etwas: falls Sie weiter die gute, alte Zeitung lesen, gibt es für Sie viele Möglichkeiten, wie Sie alte Zeitungen noch nutzen können.
- Verwenden Sie Geschenkpapier mehrmals. Und nutzen Sie gebrauchtes Geschenkpapier auch zum Basteln oder Malen!
• Bei Ihrer Körperhygiene:
- Verwenden Sie auch Papierservietten, Toilettenpapier, Papiertaschentücher, Kosmetiktücher, Wattepads und Feuchttücher? Dann gehen Sie sparsam damit um. Denn sie werden nur einmal benutzt und dann weggeworfen.
- Recycling-Toilettenpapier: nein, danke?
Keine Sorge, die Zeiten mit dem rauen, grauen Papier aus Schul- und Autobahnklos sind längst vorbei. Probieren Sie es mal wieder!
• Unterwegs:
- Bestellen Sie Ihren To-go-Mittagsimbiss auf Mehrweg-Tellern. Denn Einweg-Plastik ist verboten.
- Haben Sie unterwegs immer eine Tüte, eine Tragetasche, ein oder zwei Dosen, eine Plastiktasse oder einen Thermobecher dabei? Das sollten Sie! Der Kofferraum macht Ihnen dafür gerne Platz.
- Vermeiden Sie an der Raststätte, im Coffee Shop oder in der Bäckerei To-go-Verpackungen. Sie werden immer aus „frischem“ Zellstoff hergestellt und müssen da-nach entsorgt werden.
Sorry für die lange Liste! Falls Ihnen jetzt die Lust bei all dem Papiersparen vergeht, denken Sie daran:
Es geht um viel: unseren Wald!
Und damit um unser Klima!
Und wie sagt der Volksmund? „Kleinvieh macht auch viel Mist!“
Also viel Spaß und viele Erfolge!
Quellen:
Verfolgen Sie auch künftig unsere Tipps.
Hier wird Klimaschutz praktisch – blatt- und seitenweise!